Die erste Seite... wie weißes Mehl.

Ein erster Eintrag auf einem neuen Blog ist wie die erste Seite in einem Neuen Notizbuch beschreiben.



Ich selber bin Goldschmiedin und lebe mit meinem Freund dem Bäcker auf einer Insel in der Nordsee. Wir beide arbeiten im Sommer wie im Winter. Wir beide sind unserem Handwerk in einem tiefen Maße verbunden.
Ich habe das große Glück das Handwerk des Bäckers durch seine Augen zu sehen, durch ihn auf ein Handwerk zu sehen das so warm und magisch und so alltäglich ist, das es uns fast unsichtbar in unserem Alltag begleitet.

Leidenschaft für meinem Beruf fließt durch meine Adern und ich hatte das immer als völlig selbstverständlich verstanden das das so ist. Es geht schließlich um Schmuck. Das allein ist schon Emotion und Leidenschaft, meist für den Träger und auch für mich mit viel Gefühl verbunden.
Doch nun sehe ich durch den Bäcker auf die Dinge die er schafft. Auf das tägliche Brot auf Brötchen, auf Baguette und auf wunderschöne Croissants.
Ich sehe  die gleiche Leidenschaft allerdings für Dinge die normalerweise nicht mit Emotionen sondern eher mit alltäglichem assoziiert werden. "das tägliche Brot", "Brot zum Leben" usw. kennen wir alle.

Während ich Dinge erschaffe die tausende Jahre alt werden, schafft der Bäcker etwas das mit ein paar Bissen weg ist. Etwas das nur ein paar Stunden alt wird.
Das Gefühl, das uns für dieses Tun verbindet ist das Gleiche. Die gleiche Leidenschaft, das Gleiche Glücksgefühl wenn etwas gut gelingt, wenn ein Ring die perfekte Form oder ein Brot den perfekten Geschmack hat.

Mir jedoch erscheint es riesig, diese Hingabe an das Handwerk das Dinge erschafft, die für die Endlichkeit geschaffen werden, für dich, für Sonntag, für das gemeinsame Abendessen.
Ein Croissant zu backen dauert mehrere Tage und unendlich viele Arbeitsschritte. Das ist absolut besonders, bedenkt man, das es nur dafür gemacht ist ein wohliges Gefühl von Genuß am Frühstückstisch zu erzeugen. Ein Hauch von Urlaub auf der Zunge, eine Erinnerung an einen Milchkaffee in Frankreich während man hier bei uns auf der Insel weilt an Frankreich denkt.

Diese Leidenschaft zum Genuss braucht Ausdauer, Kraft und Können.
Ich möchte euch in diesem Blog genau davon schreiben. Von der Ausdauer Sauerteig in Brot zu verwandeln und damit einem Raum zum Duften bringen. So sehr, dass man ihn nur schwer ohne das Brot verlassen kann.
Von der Kraft jeden Morgen aufzustehen und bei Wind und Wetter nachts in eine Backstube zu gehen,  um Öfen anzuheizen und Kuchen zu backen, die dann mit Kerzen auf einem Geburtstagstisch stehen und von dem Können Brötchen zu backen die so wunderschön sind, dass es ein Fest ist diese auf seine Frühstückstisch zu haben.

Bis dahin genießt euer täglich Brot und bleibt dabei.
Alles Liebe der Bäcker und ich.



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